Nesteln

Unter Nesteln versteht man motorische Unruhe, die etwa durch das Greifen von realen und imaginären Gegenständen, trommeln oder klopfen auf den Tisch, fummeln an der Kleidung usw. zum Ausdruck kommt.

Auch Menschen mit Demenz nesteln häufig und provozieren damit unfreiwillig das Nervenkostüm ihrer Angehörigen oder Betreuer.

Warum aber nesteln Demenzkranke? Sind sie in diesen Augenblicken nervös oder unsicher oder ist ihnen einfach nur langweilig? Wenn die Sinne – z.B. bei einer Demenz – nicht mehr wie gewohnt funktionieren, können auch ganz alltägliche Ereignisse und Abläufe Ängste auslösen. Das Anfassen, „Befummeln“ gestattet eine direkte Rückmeldung und erzeugt so eine gewisse Sicherheit.

Oft drückt das Nesteln aber auch nur das Verlangen nach einem Reiz aus und beruhigt die betreffende Person: sind die Finger beschäftigt, beruhigt sich der Geist.

An dieser Stelle sind spezielle Nestelkissen, -decken oder auch –wände von großer Hilfe. Sie sind ausgestattet mit Taschen, in denen die Hände hineinschlüpfen können. Reißverschlüsse, die geöffnet werden können, Fransen oder Schnürsenkel zum Zupfen sowie Knöpfe und andere Materialien zum Tasten.

 

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